Steinener Guggemusik blickt zufrieden auf vergangenes Jahr zurück: Riesengaudi beim Umzug / Dickes Lob von Hildolf Schwald.
– Foto: Lacher
STEINEN (hjh). „Halli Galli“ ist nicht nur ein Kartenspiel: Es ist immer Leben in der Bude, wenn die „Halli Gallis, die Steinemer Guggemusiker gleichen Namens, Remmidemmi machen. Im Vereinsheim beim Kreisel an der B 317 zogen die Schrägmusiker Bilanz eines ebenso belebten wie belebendem, lauten und fröhlichen Vereinsjahres.
„Mir hänn e sehr schöni Fasnet cha und viel schöni Musik g“macht“, fasste Halli Galli-Vorsitzende Uwe Grauli den Spaß am Musizieren, am Feiern, am Arbeiten und am Proben in einfache Worte. Er überließ es seiner Schriftführerin Stefanie Wittmer, die vielen Unternehmungen des närrischen Haufens so gelungen und treffend auseinander zu bröseln, dass selbst der kampferprobte Hildolf Schwald seine Begeisterung darüber kaum zügeln konnte: „Stefanie, mein Kompliment für den lebenden unterhaltsamen Bericht, in den du sehr viel Arbeit und Herzblut investiert haben musst. Obwohl man nicht dabei war, kann man die eine oder andere Szenerie miterleben. Das war ganz hervorragend gemacht“, sagte Schwald zu der jungen Frau. Wittmer erzählte, wie die Papiersammler „Karton-Container enterten“, wie die Guggen bei Verlosungen vom Glück verfolgt wurden und wie allzu lange Proben mit dem musikalischen Leiter Matthias Mond durch einen Besuch in der „Schwarzwaldspitze“ beim Oktoberfest in feschen Lederhosen und Dirndl abgekürzt wurden.
Und sie rief fröhlich in Erinnerung, wie ihr Orchester aus einem verkorksten Auftritt beim Fasnachtsauftakt bei der Gruppe „Halli Galli Wiesental“ zum Fasnachtsauftakt in Schopfheim mangels Masse einen „offenen Probenabend“ machte, ehe dann das ganze Team in der proppenvollen Wieser Halle großartige Fastnachtsstimmung erlebte.
Natürlich ließen die Guggen aus Steinen bei 36 Auftritten und neben der Teilnahme an vier Umzügen nichts aus, was irgendwie nach unter anderem auch feuchten Vergnügungen jedweder Art roch. „Großes Kino“ erlebten sie in Öflingen, eine Riesengaudi in Steinen beim kleinen, aber feinen Umzug. Sie hatten Spaß, weil sie den Senioren im Altenheim Freude bereiten durften. Und sie waren stolz, auf dem Cornimont-Platz ein Benefizkonzert geben zu dürfen, bei dem unter tatkräftiger Mithilfe der Frösche aus Höllstein immerhin 1000 Euro zugunsten der Jugendfeuerwehr zusammengekommen sind. Für all das gab es Komplimente von Hildolf Schwald, dem langjährigen Tagespräsidenten, der auch in diesem Jahr wieder die Entlastung des Vorstands herbeiführen konnte. Er könne der Mannschaft, die um Uwe Grauli am Präsidialtisch sitzt, eine hervorragende Arbeit bescheinigen, gab Hildolf Schwald zu Protokoll und verband sein Lob mit dem Wunsch, dass nicht irgendwelche Widrigkeiten wie etwa die Debatten um das Domizil das intakte Vereinsleben der Guggemusik empfindlich stören werden und „dass der Verein so gesund bleibt, wie wir das heute hier erleben.“
„Ich als Außenstehender habe eine ganz hervorragende Kampagne gesehen. Überall, wo ich euch über den Weg lief und euch hören durfte, konnte ich feststellen: Die Qualität hat im Gegensatz zum vergangenen Jahr ganz sicher nicht gelitten.“ Er hoffe, so Schwald, dass das musikalische Level auf dem hohen Niveau gehalten werden könne.
Besonders dankte der ehemalige Feuerwehrgesamtkommandant Schwald den Halli Gallis für das Benefizkonzert am Fasnachtsdienstag für die Jugendfeuerwehr. Das Fest könnte durchaus eine Traditions-Veranstaltung werden. Vielleicht wäre das Spektakel noch ein klein wenig erweiterungsfähig, wenn sich noch ein paar andere daran beteiligen.
Wahlen: Wiedergewählt wurden der zweite Vorsitzende Martin Fluri, Kassiererin Sandra Burgert und Schriftführerin Stefanie Wittmer. Und neu im Amt ist Kassenprüfer Simon Kähny.
(Badische Zeitung, 24.04.2017
http://www.badische-zeitung.de/steinen/neues-haes-und-frischer-schwung-bei-den-halli-galli–135945051.html)